Der Arbeitskreis

Der Arbeitskreis Indianer Nordamerikas (AKIN) beschäftigt sich primär mit Menschenrechtsarbeit für Indigene Nordamerikas. Unsere Zielsetzung besteht darin, durch politische Arbeit einen Beitrag zur Verbesserung der Rechtslage indigener Völker und der Anerkennung ihres Selbstbestimmungsrechts zu leisten.

Die Regierungen der Länder, in denen Indigene Völker - wie die Ureinwohner Nordamerikas - leben, üben aus verschiedensten Gründen extremen Druck auf diese Völker aus - meist, da sie der unkontrollierten ökonomischen Ausbeutung ihrer angestammten Lebensgebiete im Wege stehen.

Indigene Völker werden von den Regierungen nicht als souveräne Nationen mit dem Recht auf Selbstbestimmung betrachtet. Ohne kollektive Rechte leben sie wie Fremde im eigenen Land.Als „Nicht-Staaten“ sind sie von Entwicklungshilfe im üblichen Sinn ausgeschlossen und kommen daher auch um die meisten Formen internationaler Unterstützung.

Zur Änderung dieser Situation möchte unser Arbeitskreis beitragen. Wir sind uns sehr wohl der Tatsache bewusst, dass eine kleine Gruppe von Österreich aus die Indianerpolitik Kanadas und der USA nicht völlig umkrempeln, den Regierungen dieser Länder aber recht empfindliche Nadelstiche versetzen kann. Dabei spielt der moralische Anspruch beider Länder als „internationale Hüter der Menschenrechte“ eine entscheidende Rolle.

Sie fragen sich, warum wir den Begriff "Indianer" noch immer in unserem Namen verwenden? Hier haben wir 7 Gründe, die Sie hier nachlesen können:
➪ 7 Gründe, warum wir den Begriff „Indianer“ verwenden

Prinzipien des Arbeitskreises Indianer Nordamerikas

  • Die Tätigkeit des Arbeitskreises Indianer Nordamerikas beruht auf dem persönlichen Kontakt und der unmittelbaren Abstimmung mit indigenen VertreterInnen aus den USA und Kanada.
  • Seriöse Informationen setzen wir vorherrschenden Klischees und Stereotypen entgegen.
  • Als Menschenrechtsorganisation tritt AKIN vehement für die politische, kulturelle und wirtschaftliche Selbstbestimmung Indigener Völker ein und richtet sich daher gegen jegliche Kommerzialisierung, insbesondere gegen die westliche esoterische Ausbeutung indigener Spiritualität.
  • Aus Respekt gegenüber Indigenen Völkern wird deren Spiritualität ausschließlich im Kontext politischer Unterstützung vom Arbeitskreis in Absprache mit den betroffenen Indigenen thematisiert.
  • Wir setzen auf gemeinsames Lobbying auf internationaler Ebene, etwa in Gremien der Vereinten Nationen (UNO) oder der World Intellectual Property Organisation (WIPO).
  • AKIN ist mit ähnlich orientierten Menschenrechtsorganisationen in Europa, insbesondere in Deutschland, der Schweiz und in Frankreich vernetzt. Siehe dazu ➪ Europäischen Allianz für die Rechte Indigener Völker

Entstehung des Arbeitskreises Indianer Nordamerikas 

Im Jahre 1980 fand in Rotterdam das vierte „RusseIl Tribunal“ statt, das im Rahmen einer internationalen Experten­jury Menschenrechtsverletzungen an Indi­genen („Indianern“) beider Amerikas auf­zeigte und verurteilte. Im Umfeld dieses Tribunals wurden auch in Österreich Ver­anstaltungen über Indianer abgehalten, bei denen ein Kern von besonders Inter­essierten immer wieder zusammenkam.

Diese Kerngruppe schloss sich nach einem Vortrag des deutschen „Indianerjourna­listen“ Claus Biegert in Wien im Frühjahr 1981 zunächst zu einem losen Arbeitskreis zusam­men. Seit diesem Zeitpunkt trifft sich der Kreis mit nur kleinen Unterbrechungen wöchentlich zu Arbeitssitzungen, in denen Informationen ausgetauscht, Aktionen ge­plant und Publikationen vorbereitet werden.

Die Abkürzungsinitialen des Arbeitskreises Indianer Nordamerikas sind gleichlautend mit dem engli­schen Wort „akin = verwandt“ und deutet den emotionalen Hintergrund unserer Arbeit an.

Aufgaben des Arbeitskreises Indianer Nordamerikas

Unterstützungsarbeit

Der Arbeitskreis Indianer Nordamerikas leistet vor allem politische Arbeit, zum Beispiel durch die Vermittlung von Gesprächen indigener VertreterInnen mit österreichischen PolitikerInnen, durch Protest­aktionen, Pressearbeit oder Informationskampagnen. Direkte Unterstützung bietet AKIN aber auch, indem versucht wird, Geldmittel für konkrete indianische Projekte aufzutreiben.

Seit 1981 unterstützt der Arbeitskreis Projekte und Anliegen der Apache, Blackfeet, Cherokee, Cheyenne, Innu, Lubicon Cree, Navajo, Oglala Lakota, Ojibwa, Shuswap, Western Shoshone und engagierten uns in Themen wie Lachsfarmen, Teersand, CETA/TTIP, verschwundene und ermordete indigene Frauen in Kanada, „Idle No More“ und anderen Bereichen.

Wo immer möglich, unterstützt AKIN IndianerInnen darin, ihre Anliegen selbst zu vertreten. Hier konzentrieren wir uns in erster Linie auf Unterstützungsarbeit für die kollektiven Rechte Indigener Völker, eine wesentliche Grundvoraussetzung und ein wichtiger Hebel zu einer positiven, selbstbestimmten Entwicklung.

Ehrenamtliche MitarbeiterInnen von AKIN stehen vor allem indigenen VertreterInnen bei der Durchsetzung ihrer Rechte in internationalen Gremien wie der UNO unterstützend zur Seite. Diese Form der Unterstützungsarbeit ist zwar weniger sichtbar bzw. „spektakulär“, dafür aber umso effektiver bei geringem finanziellen Mitteleinsatz.

Der Arbeitskreis versteht sich als Mittler zwischen den Ureinwohnervölkern Nordamerikas und jenen ÖsterreicherInnen (bzw. EuropäerInnen), die bereit sind, zuzuhören und sich über die Ursache der Probleme indigener Völker Gedanken zu machen. Wo Immer möglich, lassen wir Indianer selbst ihre Anliegen vertreten.

Hier ein Interview mit drei unserer Mitglieder über Aufgaben und Aktivitäten des Arbeitskreises:
Der Arbeitskreis Indianer Nordamerikas - ein Videobericht

Tätigkeitsberichte

In den Tätigkeitsberichten erfahren Sie mehr über vergangene Aktionen, Ereignisse und Veranstaltungen des Arbeitskreises Indianer Nordamerikas:

Kulturaustausch

Kulturelle Beziehungen zwischen europä­ischen Ländern und indigenen Nationen fördern – auf lange Sicht – gegenseitiges Verständnis und können so eine breitere Basis zur Unterstützung politischer Ziele der Indigenen bilden. Aus fi­nanziellen Gründen kann AKIN hier nur punktuell aktiv sein.

Beispiele für vom Arbeitskreis Indianer Nord­amerikas bisher organisierte kulturelle Aus­tauschprojekte:

  • Lesungen des Cheyenne­ Dichters Lance Henson (siehe Bild) und des Cherokee Dichters Mike Austin
  • Bildungsreisen ins Pine Ridge Reservat (Oglala Lakota)
  • Fotoausstellung zum Gedenken an das Massaker von Wounded Knee 1890-1990
  • Bildungsreise indianischer Journalistinnen in Österreich
  • Unterstützung und Tourneeorganisation der Künstler und Aktivisten Mitch Walking Elk, Wade Fernandez, Art Napoleon u.a.

Öffentlichkeitsarbeit

  • Publikationen auf unserer Webseite; Facebook, regelmäßige Newsletter 
  • Presseaussendungen und Pressekonferenzen
  • Vorträge
  • Vermittlung von Interviews und Vorträgen von indigenen Vertretern
  • Informationsstände

Seit 1985: Europäische Allianz für die Rechte Indigener Völker

Die European Alliance ist aus einem Netzwerk mehrerer unabhängiger europäischer Unterstützungsgruppen und Menschenrechtsorganisationen aus DeutschlandFrankreich, Österreich und der Schweiz hervorgegangen, die sich seit 1985 auf nationaler und internationaler Ebene für die Rechte der Indigenen Völker, allen voran deren Selbstbestimmungsrecht engagieren und das gemeinsame Anliegen als internationaler Verein (mit Sitz in Wien) nun verstärkt fördern wollen.

Finanzierung der Aktivitäten

Der Arbeitskreis Indianer Nordamerikas finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Für indigene Kunstschaffende konnte AKIN fallweise auch Kulturförderungen, etwa von der Stadt Wien vermitteln.

Die Arbeit des Arbeitskreises erfolgt ausschließlich ehrenamtlich und unbezahlt, mit den Einnahmen werden lediglich unvermeidbare Sachkosten für die Aktivitäten abgedeckt. Daher bewegen auch kleine Spenden sehr viel!
Wir freuen uns über Spenden für die Abdeckung der Sachkosten unserer ausschließlich ehrenamtlichen Menschenrechtsarbeit!
Bank: easybank, BIC: EASYATW1, IBAN: AT86 1420 0200 1093 8245

Sie möchten uns persönlich kennenlernen?

Wir treffen uns (fast) jeden Montag um 20.00 Uhr: persönlich oder online per ZOOM-Meeting.
Wenn Sie teilnehmen möchten, dann senden Sie uns bitte vorher eine E-Mail an: office@arbeitskreis-indianer.at

Wenn Sie Fragen zu unserer Arbeit oder zum Thema Mitgliedschaft haben, dann senden Sie uns bitte eine E-Mail an: office@arbeitskreis-indianer.at

Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Nachricht!