Amy Yeung ist Designerin und Amy Yeung ist Navajo. Ihr Modelabel, Orenda Tribe versucht die Modewelt zu revolutionieren. Sie ist eine von drei Indigenen, die in diesem schwierigen Jahr 2020 ihr Unternehmen gegründet haben.
Orenda Tribe: Ein indigenes Modelabel unterstützt die Navajo Nation (New Mexico, USA)
Orenda Tribe sucht nach Vintage-Kleidung und gestaltet diese neu. Yeung ist es wichtig, ein Unternehmen zu leiten, dass sich mit den Werten der Navajo Nation vereinbaren lässt. Denn für sie hat jedes Kleidungsstück eine Seele, die man wiederbeleben kann.
Als alleinerziehende Mutter arbeitete Amy Yeung bei großen Marken wie Puma und Co. Schon damals interessierte sie sich für umweltbewusstes Design und wollte nicht mehr für große Namen der Fast Fashion Industrie arbeiten. Bei diesem Schritt in die Selbstständigkeit war es ihr wichtig, mehr Zeit für ihre Tochter zu haben. Gegründet hat Yeung ihr Unternehmen 2015.
Wie berichtet (Mai 22, 2020, Der große Husten 19 – Corona-Krise in der Navajo Nation), hat die Navajo Nation nach New York und New Jersey die dritthöchste Infektionsrate von COVID-19 („Corona-Virus“) in den Vereinigten Staaten: 4.633 Erkrankte, 153 Todesfälle (Stand 23. Mai 2020). Yeung setzt sich für ihre Gemeinschaft ein und versucht mit all ihren Möglichkeiten zu helfen. Sie gründete das Dził Asdzáán („Mountain Woman“) Command Center, ein Zusammenschluss von Diné (Eigenbezeichnung für „Navajo“) Frauen, die Essen, Masken und Desinfektionsmittel an die Region Dinétah liefern.
Amy blickt hoffnungsvoll in die Zukunft, denn Corona hat für das Online Geschäft etwas Positives. Das Kaufverhalten vieler ändert sich aufgrund der Pandemie und die Möglichkeit online zu kaufen wird immer attraktiver.
Webseite: https://www.orendatribe.com
Instagram: https://www.instagram.com/orendatribe/?hl=en
Iskwew Air: Eine Métis Frau startet durch (Canada)
Iskwew Air ist eine indigene Fluglinie in Canada und Teara Fraser ist die Frau hinter diesem Start Up. Sie ist der Métis Nation angehörig und wurde in Hay River in den nordwestlichen Territorien geboren und ist in Quesnel aufgewachsen.
Fliegen, egal was es kostet, das dachte sich Fraser und so wurde sie die erste indigene Frau, die eine Fluglinie besitzt und leitet. Diese Eigenschaft wiederspiegelt sich auch im Namen der Fluglinie wieder. Denn Iskwew, ausgesprochen ISS-KWAY-YO, bedeutet in Cree „Frau“. Frasers Büro befindet sich im internationalen Flughafen von Vancouver. Ihr Flugzeug, liebevoll “Sweetgrass Warrior” genannt, ist eine Maschine des Modelles Piper PA-31 Navajo Chieftain und kann bis zu acht Personen transportieren.
Als Métis Frau wollte sie ihr Start Up der Gemeinschaft Indigener widmen. Ursprünglich wollte sie den sanften Tourismus von indigenen Unternehmen unterstützen und Reisende an abgelegene Orte bringen. Jedoch ist in der aktuellen Situation rund um Covid-19 der Transport von Reisenden sehr eingeschränkt. Statt Reisende an abgelegene Orte zu transportieren, werden nun Güter, wie Desinfektionsmitten, Masken und Seife in Reservate geliefert.
Auch wenn die Zukunft, besonders unter der Pandemie, nicht vorhersehbar ist, so möchte Fraser ihr Unternehmen weiterführen und nach neuen Möglichkeiten suchen, um Land und Leute zu verbinden.
Webseite: https://www.iskwew.ca
Instagram: https://www.instagram.com/iskwewair/
Food Lab: Indigene Küche für die Gesundheit (Minneapolis, Minnesota USA)
Der Koch Sean Sherman, der Mann hinter diesem Unternehmen, ist Oglala Lakota und Vertreter der indigenen Küche. Sein Kochbuch gewann 2018 den James Beard Award für das beste amerikanische Kochbuch. Er gründete zuerst die Catering Agentur The Sioux Chef und ist Mitbegründer der Initiative North American Traditional Indigenous Food Systems (NāTIFS). Sein neuestes Projekt ist die Eröffnung des ersten Indigenous Food Lab Restaurants.
Das Indigenous Food Lab ist ein Restaurant und gleichzeitig Ausbildungs- und Trainingscenter, das im Zentrum der Non-Profit Organisation North American Traditional Indigenous Food Systems (NāTIFS) steht. Sherman gründete zusammen mit seiner Partnerin Dana Thompson diese Initiative. Denn unter Indigenen sind gesundheitliche Probleme wie Diabetes und Herzerkrankungen weit verbreitet. Die Rückbesinnung zur traditionellen Küche könnte viel für die Gesundheit und das Wohlbefinden Indigener beitragen.
Sherman plant das erste Food Lab inklusive Restaurant in Minneapolis, Minnesota, zu eröffnen. Er erhofft sich mit dem Betrieb des Trainingscenters alte Traditionen wieder in indigene Gemeinschaft zu bringen: Angefangen von landwirtschaftlichen Methoden des Anbaus bis hin zur Erhaltung des Geschmackes von zubereiteten Lebensmittel der Region.
Die Beschaffung und Zubereitung von Lebensmittel vor dem Kolonialismus soll kennengelernt und in die Küche integriert werden. Das heißt: keine Milchprodukte, kein Weizenmehl, kein weißer Zucker, kein Schwein oder Huhn.
In Zedernholz geschmorten Büffel mit Kürbis in Ahornsirup oder Wildreis-Kuchen mit Waldpilzen und Pesto stehen auf der Speisekarte. Ebenso werden alle Lebensmittel ausschließlich von lokalen, indigenen Bauern bezogen. Zwar hat sich die Eröffnung des Restaurants durch die globale Pandemie verschoben, aber sobald keine Gefahr der Ansteckung mehr gegeben ist, möchte Sherman und sein Team weitere Food Labs in ganz Nordamerika eröffnen.
Webseite: https://www.natifs.org
Instagram: https://www.instagram.com/indigenousfoodlab/?hl=en
Zur Autorin:
Petra Gröblinger, BA, studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien. Gleichberechtigung und Diskriminierung sind Themen, die sie sehr interessieren und denen Sie ihre Bachelorarbeit gewidmet hat. Seit Sommer 2020 beim Arbeitskreis Indianer Nordamerikas, möchte sie positive Inhalte einbringen