Peter Weish, geboren 1936 in Wien, ist so etwas wie der Vater der österreichischen Anti-Atom-Bewegung.
Der studierte Biologe, Chemiker und Physiker war von 1966 bis 1970 Mitarbeiter am Institut für Strahlenschutz im Reaktorzentrum Seibersdorf südlich von Wien und kennt daher die „Denke“ der Atomtechnologen.
Seit 1969 ist er erklärter Gegner der Atomkraft, und es ist zu einem Großteil ihm zu verdanken, dass das AKW Zwentendorf zwar gebaut, aber kurz vor seiner Inbetriebnahme bereits stillgelegt wurde und nie ans Netz ging. Denn Peter Weish war damals derjenige, der in Hearings und Podiumsdiskussionen in großer analytischer Schärfe darlegte, dass diese Technik keine Zukunft, dafür aber unendlich viele Risiken hat. Zwentendorf wurde dank ihm und mit Hilfe der Österreichischen Zivilgesellschaft zu einem Fanal.
Im Jahr 1984 habilitierte Peter Weish an der Uni Wien mit seiner Arbeit „Beitrag der Humanökologie zur Technikbewertung am Beispiel der Kernenergie“.
Grundsätzlich blieb der Träger des Konrad Lorenz Staatspreises und des Goldenen Verdienstabzeichens des Landes Wien deshalb so standfest, weil er auf zwei Beinen sicher steht: mit einem im Bereich Ethik und Philosophie mit dem anderen im Bereich Naturwissenschaft.
Peter Weish ist aber nicht nur in der akademischen Welt zuhause und aktiv, sondern vor allem auch in der Zivilgesellschaft, als Kritiker von gesellschaftlichen Entwicklungen, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. 2018 wurde ihm für sein Lebenswerk der „Nuclear Free Future Award“ verliehen.
Der Bezug von Peter Weish zum Arbeitskreis Indianer Nordamerikas hat vor allem mit der Bedrohung vieler indigener Völker (nicht nur in Nordamerika) durch den Uranabbau auf ihrem Land zu tun. Dass Indigene oft am Anfang der nuklearen Kette stehen, ist nur wenig bekannt.
Der Arbeitskreis trat erstmals mit Peter Weish in den frühen 1990er Jahren in Kontakt, im Zusammenhang mit der Organisation einer Lesetour des Dakota Anti-Atom-Aktivisten und Schriftstellers, Tom LaBlanc.