Juni 5, 2015

AKIN-Vortrag auf der VHS-Simmering 15.06.2015

Der Arbeitskreis Indianer Nordamerikas präsentiert innerhalb der Vortragsreihe Menschenrechte der VHS Simmering einen Rückblick von fast 35 Jahren Menschenrechtsarbeit für Indigene Nordamerikas.

Titel: „Menschenrechte und Alltag indigener Völker in Nordamerika – Lichtbildervortrag“
Ort: VHS Simmering, 1110 Wien, Gottschalkgasse 10
Zeit: Mo, 15.06.2015, 18:30 (Einlass), 19:00 – 21.00
Vortragender: Ao. Univ.-Prof. DI Dr. Peter Schwarzbauer (Obmann von AKIN)

Kurzbeschreibung:

„Indianer“ werden heute meist mit Winnetou-Romantik, glorreicher Vergangenheit, Schamanismus und Naturverbundenheit in Verbindung gebracht, aber nur selten mitbrandaktuellen Menschen- und Völkerrechtsverletzungen in den USA und Kanada.

Der heutige Alltag indigener Menschen und ihrer Nationen in Nordamerika hat unendlich viele Facetten, denn „DIE“ Indianer gab es nie.

Sie sind auch keine „Minderheiten“, sondern im geltenden internationalen Rechtssystem „Völker“. Sie haben ihre eigenen politischen und rechtlichen Systeme und Strukturen, doch das „weiße“ System trachtet bis heute, diese zu zerstören. Dabei ist die Wirtschaft der USA und insbesondere Kanadas nur deshalb erfolgreich,weil sie bis heute auf geraubten Ressourcen basiert.

Heute mehr denn je wird durch brutale Rohstoffausbeutung auf indigenen Territorien sowohl die physische als auch die kulturelle Lebensgrundlage indigener Nationen zerstört. Die Folge sind katastrophale soziale Zustände, mit extremer Armut, Alkoholismus, Gewalt und allen Facetten kollektiver Traumatisierung.

Zudem sind Indigene im Alltag mit brutalem Rassismus konfrontiert, dramatisches Beispiel sind die „Stolen Sisters“ in Kanada: seit 1980 gibt es 1.200 ungeklärte Fälle von indianischen Frauen, die ermordet oder verschwunden sind, ohne dass es jemals adäquate polizeiliche Ermittlungen gegeben hätte, in einigen Fällen ist die Polizeisogar selbst an den Übergriffen beteiligt.

Dennoch haben Indianer mit Zähigkeit und Humor bis heute nicht nur überlebt, sondern leisten Widerstand, organisieren Selbsthilfeprojekte und nehmen ihr Schicksal vermehrt wieder selbst in die Hand – mehr darüber im Vortrag.

Der Arbeitskreis Indianer Nordamerikas konzentriert sich in erster Linie auf Unterstützungsarbeit für die kollektiven Rechte indigener Völker ,eine wesentliche Grundvoraussetzung und ein wichtiger Hebel zu einer positiven, selbstbestimmten Entwicklung. Ehrenamtliche ExpertInnen von AKIN stehen vor allem indigenen VertreterInnen bei der Durchsetzung ihrer Rechte in internationalen Gremien wie der UNO unterstützend zur Seite. Diese Form der Unterstützungsarbeit ist zwar weniger sichtbar bzw. „spektakulär“, dafür aber umso effektiver bei geringem finanziellen Mitteleinsatz.

Weitere UnterstützerInnen sind jederzeit willkommen!